Schwerlastscharniere sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie werden immer dann verwendet, wenn Objekte gehalten und bewegt werden müssen, die zum einen ein großes Gewicht aufweisen und zum anderen einer sehr hohen Belastung standhalten müssen. Dies ist “im Kleinen” zum Beispiel an architektonischen Beleuchtungen der Fall. Aber auch Türen an Schienenfahrzeugen oder an Flugzeugen wollen stets bestens gesichert sein. Mit welcher Technik das möglich ist? Darauf gehen wir folgend genauer ein.
Schwerlastscharniere mit konstantem Drehmoment – Aufbau
Aufgebaut sind Schwerlastscharniere mit konstantem Drehmoment, so wie alle anderen Drehmomentscharniere auch. Sie bestehen aus mindestens zwei Lappen oder Flügeln, die auf der einen Seite an einem fixen Teil eines Objekts und auf der anderen Seite an einem beweglichen Teil eben dieses Objekts befestigt werden. Bei einer Tür eines Schienenfahrzeuges wäre das zum einen der Türrahmen und zum anderen die Tür selbst, welche regelmäßig hydraulisch geöffnet und geschlossen wird. Außerdem besitzt jedes Scharnier einen Bolzen, auch Scharnierstift genannt, der in der Mitte, zwischen den beiden Lappen, eingebracht wird. Anders als Scharniere für eher kleinere Objekte wie Brillen oder Display-Halterungen, werden Schwerlastscharniere zumeist aus Edelstahl gefertigt, da dieses Material sehr belastbar ist. Besondere Krafteinwirkungen, wie beispielsweise durch Vibrationen oder Erschütterungen, halten diese besonders starken Scharniertypen somit sehr gut stand. Sicherheit und Praktikabilität können gewährleistet werden.
Schwerlastscharniere mit konstantem Drehmoment – Funktionsweise
Aber wie funktioniert ein Schwerlastscharnier genau? Auch nicht wirklich anders als andere Drehmomentscharniere, richtig! Klarer wird die Funktionsweise dann, wenn man sich einmal eine weitere Bezeichnung für Drehmomentscharniere ansieht: die Reibungsscharniere. Denn die Funktion eines jeden Scharniers beruht immer auf dem Prinzip der Reibung. Dieses Prinzip besagt, dass Reibung immer dann auftritt, wenn Körper aufeinander haften, gleiten oder rollen. Zwischen den Körpern, in diesem Fall den drei Komponenten Lappen und Bolzen eines jeden Scharniers, wirken dabei Kräfte, die als Reibungskräfte bezeichnet werden. Je nach der Art der Bewegung unterscheidet man zwischen Haft-, Gleit- und Rollreibung.
Schwerlastscharniere mit konstantem Drehmoment – Anwendungsfälle und Typen
Angewendet werden Schwerlastscharniere dann, wenn sich regelmäßig starke Kräfte wie beispielsweise durch Vibrationen auf ein Objekt und dessen Halterung auswirken. Typischerweise angewendet werden Schwerlastscharniere neben den oben genannten Fällen wie Schienenfahrzeug- und Flugzeugtüren u.a. Auch in der Prozesstechnik sowie der Lebensmittelindustrie, im Außenbereich sowie an Offshore Anwendungen, wenn neben Türen auch Tore, Klappen und / oder Gatter befestigt werden müssen. Die Scharniere können neben dem üblichen Anschrauben in diesen Fällen auch angeschweißt oder sogar einzementiert werden, je nachdem, um welches Einsatzgebiet es sich handelt.
Schwerlastscharniere mit konstantem Drehmoment – Lebensdauer
Die Lebensdauer von Schwerlastscharnieren unterscheidet sich nicht von der Lebensdauer anderer Scharniere mit konstantem Drehmoment, da dieser Scharniertyp speziell auf die hohen Belastungen ausgelegt ist. Gemessen wird die Lebensdauer immer in Betriebszyklen, welche meist zwischen 20.000 – 50.000 Betriebszyklen pro Scharnier liegen.